Die Han
Die chinesische Hauptbevölkerung der Provinz Su sind ja die Han, welche auch die größte Bevölkerungsgruppe im realen China sind.
Hanfu (漢服/汉服) und Ruqun (襦裙 )
漢 Han (die Bevölkerung) + 服 Fu (Kleidung) bedeutet bereits„Die Kleidung der Han“ und er wurde vermutlich bereits in der ersten eindeutig belegbaren Dynastie Chinas, der Shang Dynastie, ab ca. 1600/1700 v. Chr. getragen.
Die berühmteste Zeit des Hanfu ist die Tangzeit (ca. 600 bis 900 n. Chr.), welche so als das klassische chinesische Mittelalter bezeichnet wird.
Der Ruqun (Ru Tschünn gesprochen) ist dem Hanfu sehr ähnlich, aber in zwei Teile geteilt: 襦 Ru (Jacke) und 裙 Qun (Rock):
Beide Kleidungsstücke haben mittig einen breiten Gürtel, welcher wohl den Körper, als Symbol des Kosmos, in Himmel und Erde teilt. Er steht für Gleichgewicht.
Die Kleidungsstücke werden in der heutigen Zeit sehr oft mit dem Kimono verwechselt und selten als chinesische Kleidung erkannt.
Es wird aber genau anders herum vermutet. Angeblich (natürlich nach Forschung der Chinesen

) soll der Hanfu, wie z.B.die Schrift, von China nach Japan übergeschwappt sein und sich dort der unverkennbare Kleidungsstil des Kimonos entwickelt haben.
Der Hanfu ist in China hauptsächlich in Fantasyserien/Filmen, in der Oper und bei Hochzeiten zu sehen. Mittlerweile gibt es aber auch Gruppen (an Universitäten etc.), welche sich für die Kleidung der alten Dynastien interessieren.
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Weitere Recherche:
- Googlebegriffe: 汉服 襦裙 („Schnittkarten: 裁剪图cáijiǎntú)
- Wikipedia:
Hanfu (engl.) sehr ausführlich! (beachtet bitte auch die weiterführenden Links zu all den Hanfuformen)
- Einen Hanfu richtig wickeln (für Frauen):
chin. Website
- Schnittmuster:
Ruqun (chin),
Große Auswahl
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Allgemeine Kleidung der Chinesen über die Dynastien
Da gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Zwischen dem Hanfu/Ruqun und der heutigen Zeit gibt es allerlei Zwischenformen und Abwandlungen. Auch das klassische Bild eines Hemdes mit Hose usw. ist zu entdecken.
Falls ich da nochmals einen speziellen Kleidungsstil finde, werde ich ihn noch herausgreifen und hier einfügen. Es lag auch oft an dem jeweiligen Kaiserhaus, welche Mode gerade beliebt war.
Genauso ergeht es den Beamten. Die Beamten trugen meist elegante und traditionelle Kleidung, aber Farbe und oft auch die Form wurden vom Kaiserhof bestimmt. Wer ganz detailverliebt ist, muss sogar noch zwischen den Dynastien unterscheiden, da jede Dynastie sich ein anderes Farbsystem am Hofe ausgedacht hat z.B. in der Qin Dynastie war es schwarz und rot, wie im Kinofilm „Hero“ zu sehen.
Oft wurden auch die
5 Wandlungen (bei uns als „5 Elemente“ bezeichnet) den Beamtensträngen zugeordnet, da die Erde mit der Farbe „Gelb“ als Mitte gilt und dem Kaiser zugesprochen wurde.
Der Qipao (旗袍)/Cheongsam (長衫/长衫`)
Der Qipao, oder in Kantonesisch Cheongsam (chin. Changshan) genannt, ist ein recht neues Kleidungsstück aus der Qing Dynastie (1644 bis 1911 n Chr.) und hat den Hanfu weitestgehend abgelöst.
Dabei bedeutet das 旗 Qi „Banner und das 袍 Pao „Kleid“. Diese Kleidform wurde auch noch nach dem Untergang der Qing Dynastie getragen.
Dabei war der Qipao ursprünglich ein weites, langes Kleid mit breiten Ärmeln, welches fast den ganzen Körper bis auf Kopf und Hände verdeckte. Die Bevölkerung trug meist schmucklosere Qipaos, während die Damen der hohen Familien solche trugen:
Die heutige enge Form mit meist kurzen oder gar keinen Ärmeln hat sich erst so um 1920 bis 1950 entwickelt. Das besondere an dem Kleidungsstück ist nun eine eng anliegende Form, ein hoher Kragen und ein geschlossener Rücken. Die Ärmel sind variabel, sowie Rocklänge und der bzw. die Schlitze am Rockteil. Das einzig Wichtige war, dass Nacken/Rücken sowie die Brust (höchstens ein kleiner Schlitz) verdeckt sind um nicht zu entblößt zu sein. Der weibliche Körper wird bereits durch den engen Schnitt hervorgehoben.
Die Männerkleidung der Zeit findet man mehr über den Begriff „长衫“ oder „传统长衫“ (chuantong = traditionell, changshan = langes Hemd)


Sie ist bis heute ein Inbegriff für den traditionell gebildeten chinesischen Mann.