Aki no Hana - Platz des letzten Friedens - Review
Verfasst: 18.10.2011, 19:41
Con: Aki no hana II - Platz des letzten Friedens, 13.-16. Oktober 2011 im Schullandheim Winterburg bei Bingen/Bad Kreuznach.
Reise: Donnerstag egen Mittag ging es los ab Düsseldorf. Kaum Stau, flugs in Köln und Wiesbaden noch Mitreisende aufgegabelt. Dank der offiziellen Wegbeschreibung fanden wir die Location ohne Probleme. Rasch ausgeladen und dann rückwärts aus dem Burghof herausmanöviert auf den Acker-Parkplatz. Es waren auch schon einige da, so dass man rasch ins Klönen und Helfen kam. Im Dunkeln ohne Navi dann noch eine weitere Mitspielerin vom Bahnhof Bad Kreuznach abgeholt, dann war genug Zeit zum Abhängen.
Die Rückreise startete natürlich um einiges später, als gedacht. Aber man musste sich auch mindestens zweimal von all den neuen Freunden verabschieden. So ging es über Köln-Deutz dann zurück nach Düsseldorf, wo ich mit einem kleinen Jogging-Walk durch den Eller-Schlosspark meinen üblen Muskelkater vom ungewohnten Knien zu kurieren suchte.
Unterbringung: Da hatte man sich sicherlich was bei gedacht, aber irgendwie war es nicht so praktisch, im Thronsaal untergebracht zu sein. Nur durch eine Papierwand noch von den Spielenden getrennt, und bei 10 Schläfern im Raum gibt es immer einen Schnarcher. Die Betten waren schön hart, Sachen rasch verstaut und die kleine Nische liebevoll ausstaffiert. Als ich aber die anderen, viel geräumigeren Zimmer sah, wurde ich schon ein wenig neidisch. Toiletten waren ausreichend, Duschen sauber. Nur Waschbecken hätten bei uns Damen etwas mehr vorhanden sein können, bzw. Spiegel. Denn so war es bei der morgendlichen Rushhour doch sehr wuselig.
Essen: Wirklich super! Die Crew des Schullandheims hatte ganz offensichtlich ihren Spaß daran, mal was anderes kochen zu dürfen als immer nur "Kinder-Fras". So gab es morgens Misu-Suppe und Reis. Beim Staatsbankett auch Sushi und diverses Süßsauer. Eigentlich hätte man kontinuierlich sich durchessen können am Frühstück openend, Mittagessen, nachmittags Milchbrötchen, und wenig später schon Abendessen.
Freitag - der Workshop-Tag: Da hatte sich die Orga-Crew so einiges vorgenommen, um uns Spieler ins Spiel zu bekommen. Vormittags gab es einen japanischen Etikette-Workshop bei Gwinny, der einigen die Augen öffnete. Danach Drama-Workshop bei Katha, aus dem ich aber durch Blips und Blops nicht recht schlau wurde - es sollte uns wohl nur lockern. Und Larsson erzählte so einiges über die Spieltechniken, von denen ich aber eigentlich nichts brauchte während des LARPs.
Nachmittags erzählte Tobias uns noch einiges über die chinesische Han-Kultur, was Lust machte auf etwas verbales Konflikt-RP (so á la Köln-Düsseldorf-Nickelei).
Dann sollte es langsam ins Spiel gehen mit Vorab-Szenen. Allerdings artete es doch arg in ratloses Warten aus. Meinereiner hatte keine Spielszene, agierte aber bei anderen als Statist mit. Erst noch in Zivil, und als nach mehreren Stunden immer noch nicht das avisierte Kommando zum Umziehen gab, dann halt in Eigenregie. Die gespielte Anreise war ereignislos, wo andere von irgendwelchen Banden überfallen wurden.
Hier hätte ich mir vorgestellt, dass doch etwas mehr allen gezeigt wurde. Halt, was sich in der Provinz Su und Rokugan getan hatte in den letzten Monaten. So zeigten sich während des Spiels doch immer wieder Lücken.
Das Spiel - Freitag bis Samstag: Die Orga hatte eine Vielzahl von Plots sich ausgedacht. Und ich war 100% beschäftigt mit meinen Plots, dass ich einige passierende Plots mit wehmütigem Lächeln vorüberziehen lassen musste. Meine japanische Shugenja, Kuni Ryosei, war zusammen mit ihrem Gehilfen, Kuchiki Keisuke, von ihrer Kuni-Oberen geschickt worden, um ein Geistproblem ihrer Gastgeber, des Seppun Takeo (kaiserliche Familie), diskret zu beseitigen.
Und hier gab es einiges zu tun. Die Reisetapete wurde seinem Sohn Mazeru übergeben, der aber nichts von einem Problem zu wissen schien. Beim offiziellen Willkommen dann noch ein kleiner Fauxpas, wo ich mich nicht an gewisse Tische setzen durfte, aber im Stehen immerhin einen Tee genießen durfte. Immerhin, kurze Zeit später gab es eine privatissimo-Audienz bei Takeo-sama. Ja, es gab da einen Geist.
Für eine Geisteranrufung ließen Keisuke und ich sogar die Schattenspiel-Aufführung sausen, denn es sollte doch soooo diskret abgehen. Hier hoffe ich auf Bilder. Der Geist, ein grimmiger Han und ehemaliger Hausherr, zeigte sich nicht sehr zugetan. Und so war die Frage, wie vorgehen. Jemanden einweihen konnten wir ja nicht, weil ja sooo geheim. Zum Glück taten es dann die Gastgeber selbst, so dass im Laufe des Samstags sich immer wieder konspirative Grüppchen fanden. Das Spiel mit all den Shugenja, den Han und auch der Dienerschaft mit - geb ich Dir eine Information, bekomm ich hier ein Leckerli - war einfach genial.
Zwischendurch hatte Keisuke Wind bekommen vom Hauptplot. Da gab es ein magisches Spielbrett mit den Umrissen des alten Keshiki, womit man Gerüchten nach den verschwundenen Rokugani-Tenno finden konnte. Problem war nur, Spielregeln waren unbekannt, Spielfiguren waren kaum zu finden, und das Spielbrett erwies sich als sehr widerspenstig. Die Visionen gaben auch nicht recht Aufschluss.
So endete das LARP am späten Samstag Abend mit einem Paukenschlag, als die vermeindliche Hausdienerin sich als Schwester des Tenno herausstellte, dann das Spiel aufbaute mit Hilfe der hilfreichen Han, und in einer Vision mit dem Tenno verschwand.
Das ließ uns alle etwas rätselnd zurück, aber es soll ja noch 2 Cons der Serie geben.
Ach ja, es war wohl so, dass keiner der vielen Plot-Stränge in Gänze erledigt worden war. Aber darauf kommt es auch nicht an.
Pros: Samt und sonders schön ausstaffierte und dargestellte Charaktere. Die Gewandungsspirale hat hier ganz stark angezogen.
Es gab Plot satt. Ist nur die Frage, ob man da mehr über die einzelnen Plot-Stränge erfahren wird, wo es sich doch um ein Fortsetzungs-LARP handelt. Ich hoffe aber doch.
Es war interessant, sowohl japanisches als auch chinesisches Flair zu genießen. Dadurch wurde auch der Plot aufgewertet.
Die Location sah zwar eher mittelalterlich aus, aber der Thronsaal (Rittersaal) war absolut japanisch mit seinen steilen Stiegen, den Papierwänden. Da nahm ich das Setting sofort auf.
Contra: Das sehr häufig erklingende "Han-Assemble" (Hans, versammelt Euch) stieß mir irgendwann doch auf. Meiner bescheidenen Meinung nach hat es dem Con geschadet, dass die wenigen Chinesen sich in ihrer Zimmerflucht mehr oder weniger einigelten. Klar, sie nahmen auch am Plot teil, aber man hatte mehr den Eindruck, dass sie ihr eigenes LARP hatten. Dass es dann beim After-Con-Klönen zu Beschwerden über fehlende Interaktion kam, war doch abzusehen. Ich hoffe, dass hier Japan- und Chinesen-Spieler bei weiteren Cons mehr über ihren eigenen Schatten springen werden. Denn das Zwei-Kulturen-Setting ist in sich schon sehr interessant.
Was mir sehr unschön auffiel, war der Dreck. Schon an sich war das Schullandheim sehr dreckig, vor uns hat wohl keiner gefegt, und Spinnweben hingen allerorten. Viel zu viele latschten auch in ihren Straßenschuhen überall hin, auch über die Tatamis und auch da, wo ich mit meinem Seidenkimono über den Boden rutschte. Beim ersten Con war Straßenschuhe-Hauschuhe doch besser getrennt gewesen. Hier erwarte ich mir für die nächsten Cons doch Verbesserung.
Fazit: Gerne wieder!
Ich habe fast alles meiner Ausstattung einsetzen können und mir auch neue Anregungen geholt.
Es hat einfach Spaß gemacht, ein Wochenende mit wunderschönem Wetter in einer durchaus asiatisch anmutenden Location zu verbringen mit aufgeschlossenen Gleichgesinnten. Das LARP war spannend, interessant, und ich habe für die nächsten Cons dieser Serie schon einige Dinge vor.
Reise: Donnerstag egen Mittag ging es los ab Düsseldorf. Kaum Stau, flugs in Köln und Wiesbaden noch Mitreisende aufgegabelt. Dank der offiziellen Wegbeschreibung fanden wir die Location ohne Probleme. Rasch ausgeladen und dann rückwärts aus dem Burghof herausmanöviert auf den Acker-Parkplatz. Es waren auch schon einige da, so dass man rasch ins Klönen und Helfen kam. Im Dunkeln ohne Navi dann noch eine weitere Mitspielerin vom Bahnhof Bad Kreuznach abgeholt, dann war genug Zeit zum Abhängen.
Die Rückreise startete natürlich um einiges später, als gedacht. Aber man musste sich auch mindestens zweimal von all den neuen Freunden verabschieden. So ging es über Köln-Deutz dann zurück nach Düsseldorf, wo ich mit einem kleinen Jogging-Walk durch den Eller-Schlosspark meinen üblen Muskelkater vom ungewohnten Knien zu kurieren suchte.
Unterbringung: Da hatte man sich sicherlich was bei gedacht, aber irgendwie war es nicht so praktisch, im Thronsaal untergebracht zu sein. Nur durch eine Papierwand noch von den Spielenden getrennt, und bei 10 Schläfern im Raum gibt es immer einen Schnarcher. Die Betten waren schön hart, Sachen rasch verstaut und die kleine Nische liebevoll ausstaffiert. Als ich aber die anderen, viel geräumigeren Zimmer sah, wurde ich schon ein wenig neidisch. Toiletten waren ausreichend, Duschen sauber. Nur Waschbecken hätten bei uns Damen etwas mehr vorhanden sein können, bzw. Spiegel. Denn so war es bei der morgendlichen Rushhour doch sehr wuselig.
Essen: Wirklich super! Die Crew des Schullandheims hatte ganz offensichtlich ihren Spaß daran, mal was anderes kochen zu dürfen als immer nur "Kinder-Fras". So gab es morgens Misu-Suppe und Reis. Beim Staatsbankett auch Sushi und diverses Süßsauer. Eigentlich hätte man kontinuierlich sich durchessen können am Frühstück openend, Mittagessen, nachmittags Milchbrötchen, und wenig später schon Abendessen.
Freitag - der Workshop-Tag: Da hatte sich die Orga-Crew so einiges vorgenommen, um uns Spieler ins Spiel zu bekommen. Vormittags gab es einen japanischen Etikette-Workshop bei Gwinny, der einigen die Augen öffnete. Danach Drama-Workshop bei Katha, aus dem ich aber durch Blips und Blops nicht recht schlau wurde - es sollte uns wohl nur lockern. Und Larsson erzählte so einiges über die Spieltechniken, von denen ich aber eigentlich nichts brauchte während des LARPs.
Nachmittags erzählte Tobias uns noch einiges über die chinesische Han-Kultur, was Lust machte auf etwas verbales Konflikt-RP (so á la Köln-Düsseldorf-Nickelei).
Dann sollte es langsam ins Spiel gehen mit Vorab-Szenen. Allerdings artete es doch arg in ratloses Warten aus. Meinereiner hatte keine Spielszene, agierte aber bei anderen als Statist mit. Erst noch in Zivil, und als nach mehreren Stunden immer noch nicht das avisierte Kommando zum Umziehen gab, dann halt in Eigenregie. Die gespielte Anreise war ereignislos, wo andere von irgendwelchen Banden überfallen wurden.
Hier hätte ich mir vorgestellt, dass doch etwas mehr allen gezeigt wurde. Halt, was sich in der Provinz Su und Rokugan getan hatte in den letzten Monaten. So zeigten sich während des Spiels doch immer wieder Lücken.
Das Spiel - Freitag bis Samstag: Die Orga hatte eine Vielzahl von Plots sich ausgedacht. Und ich war 100% beschäftigt mit meinen Plots, dass ich einige passierende Plots mit wehmütigem Lächeln vorüberziehen lassen musste. Meine japanische Shugenja, Kuni Ryosei, war zusammen mit ihrem Gehilfen, Kuchiki Keisuke, von ihrer Kuni-Oberen geschickt worden, um ein Geistproblem ihrer Gastgeber, des Seppun Takeo (kaiserliche Familie), diskret zu beseitigen.
Und hier gab es einiges zu tun. Die Reisetapete wurde seinem Sohn Mazeru übergeben, der aber nichts von einem Problem zu wissen schien. Beim offiziellen Willkommen dann noch ein kleiner Fauxpas, wo ich mich nicht an gewisse Tische setzen durfte, aber im Stehen immerhin einen Tee genießen durfte. Immerhin, kurze Zeit später gab es eine privatissimo-Audienz bei Takeo-sama. Ja, es gab da einen Geist.
Für eine Geisteranrufung ließen Keisuke und ich sogar die Schattenspiel-Aufführung sausen, denn es sollte doch soooo diskret abgehen. Hier hoffe ich auf Bilder. Der Geist, ein grimmiger Han und ehemaliger Hausherr, zeigte sich nicht sehr zugetan. Und so war die Frage, wie vorgehen. Jemanden einweihen konnten wir ja nicht, weil ja sooo geheim. Zum Glück taten es dann die Gastgeber selbst, so dass im Laufe des Samstags sich immer wieder konspirative Grüppchen fanden. Das Spiel mit all den Shugenja, den Han und auch der Dienerschaft mit - geb ich Dir eine Information, bekomm ich hier ein Leckerli - war einfach genial.
Zwischendurch hatte Keisuke Wind bekommen vom Hauptplot. Da gab es ein magisches Spielbrett mit den Umrissen des alten Keshiki, womit man Gerüchten nach den verschwundenen Rokugani-Tenno finden konnte. Problem war nur, Spielregeln waren unbekannt, Spielfiguren waren kaum zu finden, und das Spielbrett erwies sich als sehr widerspenstig. Die Visionen gaben auch nicht recht Aufschluss.
So endete das LARP am späten Samstag Abend mit einem Paukenschlag, als die vermeindliche Hausdienerin sich als Schwester des Tenno herausstellte, dann das Spiel aufbaute mit Hilfe der hilfreichen Han, und in einer Vision mit dem Tenno verschwand.
Das ließ uns alle etwas rätselnd zurück, aber es soll ja noch 2 Cons der Serie geben.
Ach ja, es war wohl so, dass keiner der vielen Plot-Stränge in Gänze erledigt worden war. Aber darauf kommt es auch nicht an.
Pros: Samt und sonders schön ausstaffierte und dargestellte Charaktere. Die Gewandungsspirale hat hier ganz stark angezogen.
Es gab Plot satt. Ist nur die Frage, ob man da mehr über die einzelnen Plot-Stränge erfahren wird, wo es sich doch um ein Fortsetzungs-LARP handelt. Ich hoffe aber doch.
Es war interessant, sowohl japanisches als auch chinesisches Flair zu genießen. Dadurch wurde auch der Plot aufgewertet.
Die Location sah zwar eher mittelalterlich aus, aber der Thronsaal (Rittersaal) war absolut japanisch mit seinen steilen Stiegen, den Papierwänden. Da nahm ich das Setting sofort auf.
Contra: Das sehr häufig erklingende "Han-Assemble" (Hans, versammelt Euch) stieß mir irgendwann doch auf. Meiner bescheidenen Meinung nach hat es dem Con geschadet, dass die wenigen Chinesen sich in ihrer Zimmerflucht mehr oder weniger einigelten. Klar, sie nahmen auch am Plot teil, aber man hatte mehr den Eindruck, dass sie ihr eigenes LARP hatten. Dass es dann beim After-Con-Klönen zu Beschwerden über fehlende Interaktion kam, war doch abzusehen. Ich hoffe, dass hier Japan- und Chinesen-Spieler bei weiteren Cons mehr über ihren eigenen Schatten springen werden. Denn das Zwei-Kulturen-Setting ist in sich schon sehr interessant.
Was mir sehr unschön auffiel, war der Dreck. Schon an sich war das Schullandheim sehr dreckig, vor uns hat wohl keiner gefegt, und Spinnweben hingen allerorten. Viel zu viele latschten auch in ihren Straßenschuhen überall hin, auch über die Tatamis und auch da, wo ich mit meinem Seidenkimono über den Boden rutschte. Beim ersten Con war Straßenschuhe-Hauschuhe doch besser getrennt gewesen. Hier erwarte ich mir für die nächsten Cons doch Verbesserung.
Fazit: Gerne wieder!
Ich habe fast alles meiner Ausstattung einsetzen können und mir auch neue Anregungen geholt.
Es hat einfach Spaß gemacht, ein Wochenende mit wunderschönem Wetter in einer durchaus asiatisch anmutenden Location zu verbringen mit aufgeschlossenen Gleichgesinnten. Das LARP war spannend, interessant, und ich habe für die nächsten Cons dieser Serie schon einige Dinge vor.